Kirche / Einrichtungen

geschichte

15 v. Chr.    Augsburg wird als Rhätische Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum von den Römern gegründet. Der Ort, an dem heute St Georg zu finden ist, gehört zum ältest besiedelten Boden der Stadt. Unter der Georgskirche dürften sich die Überreste eines heidnischen Marstempels befinden. Auf diesem Kultort in der Nachbarschaft des römischen Statthalterpalastes entstand nach der Römerzeit eine Georgsverehrung. Der unterste Teil des Kirchturmes dürfte aus der Römerzeit stammen und könnte damit das älteste Bauwerk Augsburgs sein.

 vor 1000   Ein Kirchlein, das dem hl. Georg geweiht war, muss auf dem Platz gestanden haben.

 um 1070
  Bischof Embrico soll ein Oratorium (Gebetsstätte) für zwei Domherren errichtet haben.

 1135   Am 12. März gründet Bischof Walter I. Sanct Jürgen vor den Mauern als Augustiner-Chorherren-Stift.
Erster Propst: Wernher I. (Ein Propst ist das Oberhaupt eines Chorherrenstiftes - vergleichbar mit dem Abt eines Mönchsklosters)
Mitglieder des Stiftes waren zuerst Domherren.  Deshalb trägt das Wappen des Stiftes die Diözesanfarben. Das Wappen von St Georg - Georgskreuz: Rotes Kreuz auf silbernem Grund.
Die Stiftsherren waren durch die Jahrhunderte Augsburger Patriziersöhne.

1142    28. Oktober Weihe der ersten Kirche - auf dem Schutt (6m) der Römerzeit.
Der 28. Oktober ist der Tag der Schlacht an der Milvischen Brücke (312) in Rom, nach der Kaiser Konstantin der Große das Christentum zur Staatsreligion gemacht hat. Der Sieg wird auch der Fürbitte des hl. Georg zugeschrieben.
Die Knotensäule unter der Kanzel ist das älteste Einrichtungsstück aus dem 12. Jahrhundert.

 1197   Am 8. Februar gründet Papst Coelestin III. höchstpersönlich die Pfarrei St Georg. Die päpstliche Bulle ist eine der ältesten Urkunden Augsburgs.

 1499-1501   Umbau der Stiftskirche unter Propst Lorenz Felmann (Fehmannkapelle beim südlichen Eingang) durch Burghart Engelberg.

 1506   Die Herwartkapelle wird als Grablege der Augsburger Patrizierfamilie Herwart (Wappen: Roter Kauz auf weißem Grund) gebaut.

 1681   Umbau des Turmes mit der (welschen) Zwiebelhaube unter Propst Leopold Ilsung.

 1693   Propst Leopold wird infuliert, d.h. dem Propst wurden Stab und Mitra (wie Bischof und Reichsabt von St Ulrich) verliehen. Der Propst von St Georg war damit der drittwichtigste geistliche Würdenträger in Augsburg. Damit steht St. Georg nach dem Hohen Dom und St. Ulrich und Afra an dritter Stelle.

 1702-1705   Hans Georg Mozart, der Urgroßonkel des weltberühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, erbaut die Stiftsgebäude und wahrscheinlich das Südportal neu.

 1718   Heirat von Johann Georg Mozart und Anna Maria Sulzer (Großeltern des Wolfgang Amadeus) in St Georg.

 1802   4. Dezember. Das Stift fällt der Säkularisation zum Opfer und wird aufgehoben. Von 1135 bis 1802 bestimmten 47 Pröpste die Geschicke der Pfarrei und des Stiftes: Letzter infulierter Prälat Augsburgs war Anton Tischer + 1815. Dann wurden die Stiftsgebäude zur Georgskaserne vom bayerischen Militär umgenutzt.

1831-1844    Albert Höfer, der Komponist der Lieder "Jesus lebt" und "Am Pfingstfest um die dritte Stunde" war Stadtpfarrer.

 1854-1856   Sebastian Kneipp war dritter Stadtkaplan.

 seit 2002   Stadtpfarrer Florian Gels ist der 13. Pfarrer nach der Säkularisation.

 2011   Die Stadtpfarrei St Georg bildet mit den Stadtpfarreien St Maximilian und St Simpert sowie dem Rektorat St. Sebastian die Pfarreiengemeinschaft Augsburg II.